Polenaktion 1938 Deportation der polnischen Juden
Züge in das Leben 1938 - 1939,
Züge in den Tod 1941 - 1945
,
das Denkmal steht am S- und U-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Die Kindertransporte aus den Jahren 1938-1939 waren für viele jüdische Kinder in Deutschland die einzige Chance vor dem deutsch-nationalen Terror gerettet zu werden.

Eins von den Kindern war der zukünftige Bildhauer Frank Meisler. Die Skulpturen sind sein Werk und sollten an diese historischen Ereignisse erinnern.

Künstler, Autor der Skulpturen-Gruppe:
Frank Meisler

Fotoaufnahme und Bildbearbeitung:
Andreas Kozik

Ausländische Juden bildeten, laut Volkszählung vom 16 Juni 1933, fast 20% der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, genauer gezählt: 98 747, davon waren 57,2% polnische Staatsangehörige. 41 122 (41,6%) aller jüdischen Ausländer lebten in Berlin. 1.)  Maurer Trude:“Auslaendische Juden in Deutschland 1933-1939“ in: „Die Juden im nationalsozialistischen Deutschland 1933-1943“, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1986, Seite 189. 1.) Es ist eine sehr vorsichtige Berechnung.

Die polnischen Juden, zusammen mit kleinen Gruppen aus anderen Osteuropäischen Staaten, gehörten zu den sogenannten Ostjuden. Der Begriff galt als ein Schimpfwort, nicht nur in der Hitler-Zeit. H.G. Adler beschreibt diese Situation ganz deutlich: "Der 'polnische Jude' (…) genoss keine Zuneigung; ihm gegenüber schien allerlei erlaubt zu sein, was sonst gegen die guten Sitten verstieß." 2.)  H.G. Adler: "Der verwaltete Mensch. Studien zur Deportation der Juden aus Deutschland". J.C.B. MOHR (Paul Siebeck) Tübingen 1974, Seite 91. 2.)

Die nationalsozialistische Machtergreifung hat die Situation der Ostjuden noch verschlechtert. Nach dem Anschluss von Österreich galten die anti-jüdischen Gesetze des Reiches auch in der Ostmark (wie man das jetzige Österreich nannte).

Das polnische Innenministerium fürchtete eine große Zahl von polnischen jüdischen Migranten. Um die Situation unter Kontrolle zu halten, wurde am 31.03.1938 ein Gesetz verabschiedet, das die Möglichkeit vorsah, polnische Bürger, die seit Jahren keinen Kontakt zu Polen hatten, auszubürgern.

Am 6.10.1938 kam die nächste Verordnung über die Einführung eines Prüfvermerkes in polnischen Auslandspässen (sonst waren die Pässe ab 30.10.1938 ungültig). Die deutsche Reaktion war das Aufenthaltsverbot für polnische Juden vom 26.10.1938.

Ob nur die Gesetze der Grund für diese gewaltsame, massenhafte Aktion waren; welche Rolle die Baupläne für die Reichshauptstadt Berlin und die Vorbereitungen für den kommenden Krieg dabei spielten, wird sicher noch von Historikern erforscht.
Es war wichtig, die Zusammenhänge zwischen den historischen Ereignissen zu zeigen. Das Attentat in Paris (07.11) wurde als Anlass für die Pogrome am 9.-10.11.1938 genommen. Der Terror gegen Juden in Deutschland bewegte viele jüdischen Eltern dazu, eigene Kinder in ein fremdes Land zu schicken, mit der Hoffnung, dass wenigstens sie überleben (Kindertransporte). Ein Teil davon waren auch die deportierten jüdischen Kinder aus Zbąszyń.

Im Chronik-Bereich wurde versucht, die Gesetze, Verordnungen, Erlasse, historischen Ereignisse aus den Jahren 1933-39, zusammenzufassen. Einmalig bis jetzt ist die Namensliste im Bereich A-Z. Die Internetadressen auf der Links-Seite sollten die erste Hilfe für eigene, weitere Recherchen sein.

Historische Recherchen, Webdesign, Umsetzung: Andreas Kozik (Kulturring in Berlin e.V. 2015)